Der ökologische Pfotenabdruck. Was ist das eigentlich?

 

Der ökologische Fußabdruck, welcher 1994 entwickelt wurde, zählt alle Ressourcen, die wir Menschen für den Alltag benötigen.

 

Er zeigt auf, wie viel Fläche für unseren heutigen Lebensstil gebraucht wird, um all die Energie und Rohstoffe zur Verfügung zu stellen (Fläche für die Produktion von Nahrungsmitteln etc.). Der ökologische Fußabdruck zeigt zusätzlich, wie sehr die Erde und ihre biologische Kapazität belastet sind.

 

Leider kann unsere Erde dem Wirtschaftswachstum und Konsum unserer Gesellschaft nicht mehr gerecht werden. Was wir für unseren Lebensstil an Ressourcen brauchen und was uns die Erde in der kurzen Zeit geben kann, klafft immer weiter auseinander. Der ökologische Fußabdruck unserer Weltbevölkerung ist mittlerweile so groß, dass wir 1,75 Erden bräuchten.
Die Menschen nutzen die Natur also 1,75-mal so schnell auf, als dass die Ökosysteme reagieren könnten. Leben wir weiterhin so, würden wir bis 2030 zwei komplette Planeten benötigen und bis zum Jahr 2050 wären es knapp drei.

 

Das hat schwerwiegende Folgen: Rasanter Klimawandel, Artensterben oder schrumpfende Wälder. Denn es werden zu viele Bäume gefällt, als das welche nachwachsen können, es wird zu viel CO₂ produziert, als die Ozeane und Wälder absorbieren.
Und wie wir Menschen nutzt auch unser Hunde Ressourcen.
So entstand der Begriff "Ökologischer Pfotenabdruck".

 

Ja und nun?

 

Der Weg zum Öko-Vierbeiner

 

Bei näherer Betrachtung zeigt sich: Viel des ökologischen Pfotenabdrucks ist von Mensch gemacht. Abschaffen müssen aber selbst Umweltverbesserer ihren Hund deshalb nicht. Denn dessen Klimabilanz schonend zu halten ist gar nicht so schwer.

 

Ungewollt und von ihren Haltern oft verkannt unterlaufen Hunde allgemeine Klimaschutz-Bemühungen – und dies gleich aus mehreren Gründen. Was der Vierbeiner frisst, wo er Gassi geht oder womit er spielt, alles ist von Bedeutung. „Ein Hund muss vor allem zum Lebensstil passen“, sagt Dr. Matthias Buchert, Leiter der Abteilung Ressourcen und Mobilität beim deutschen Öko-Institut. „Tut er das nicht, fällt seine Ökobilanz rasch sehr schlecht aus.“ Der Vierbeiner wird ungewollt zum Klimasünder.

 

Ökologischer Pfotenabdruck
„Die sozialen Aspekte von Hunden sind unbestritten und wir wollen die Vierbeiner natürlich auch nicht abschaffen. Aber der Hund hat sicherlich eine Relevanz in unserer Klimabilanz“, meint Buchert. Doch vielleicht wären Herrchen und Frauchen ohne Hund gar eine noch größere Umweltschleuder? „Eventuell gingen Hundehalter, wenn sie keinen Hund hätten, in ihrer Freizeit einem Hobby nach, das weitaus umweltschädlicher ist“, gibt Buchert einen ersten Einblick in die komplexe Thematik.

Bisher ist die Ökobilanz von Hunden weltweit ein missachteter Faktor im Klimaschutz. Nachhaltigkeitsforscher passen bei diesem Thema ebenso wie Greenpeace, die Organisation möchte sich aufgrund der mangelnden Faktenlage nicht dazu äußern. Das hat seine Gründe. „Die Ökobilanz von Hunden kann man nicht so einfach und schon gar nicht generell festlegen, da einer Berechnung zu viele unterschiedliche Faktoren zugrunde liegen“, erklärt Buchert.

Von den großen drei Bereichen, mit denen wir die Umwelt und das Klima beeinflussen, gelten zumindest zwei auch für Hunde: „Wohnen, Mobilität und Landwirtschaft, also unsere Ernährungskette von Getreide bis zu Fleisch, sind die Hauptfaktoren. Auch beim Hund müssen die letzteren zwei im Detail in Betracht gezogen werden, um den ökologischen Fußabdruck der Vierbeiner zu berechnen.“

Der ökologische Fußabdruck gibt Aufschluss darüber, wie viel Fläche benötigt wird, um den Lebensstil beizubehalten. Das gilt natürlich auch für den Hund. Die CO2-Kohlendioxid-Bilanz, sprich der „ökologische Fußabdruck“ von Hunden scheint zumindest in puncto Futter relativ schlecht auszusehen. In Umwelt-Statistiken wird Hundefutter bislang trotzdem nicht berücksichtigt.

 

Ich hatte eigentlich für diesen Text an dieser Stelle wahnsinnig viele Zahlen und Statistiken und Berechnungen vorgesehen, bin dann aber zu dem Entschluss gekommen, dass das zu gefachsimpelt ist. Denn klar ist ja, es muss etwas passieren. 

 

Und es gibt einige Möglichkeiten, den ökologischen Pfotenabdruck eures Hundes zu minimieren:

  • Achtet beim Kauf eurer Leckerlis und des Futters darauf, dass die Hersteller recycelbare und umweltfreundliche Verpackungen nutzen.
  • Schaut euch nach Alternativen zu fleischhaltigem Futter um. Denn erwachsene, gesunde Hunde können problemlos vegetarisch/vegan ernährt werden. Aber auch zwei Veggietage die Woche tun eurem Hund gut und schonen die Umwelt. Täglich müssten nur in Deutschland bei 9,5 Millionen Hunden 4.400 Tonnen weniger Fleisch verarbeitet werden.
  • Vor allem bei Leckerlis könnt ihr immer Alternativen ohne Fleisch wählen wie z.B. die Insektennahrung von Ofrieda.
  • Auch der Hundekot kann viel Müll produzieren, wenn dieser in Plastikkotbeuteln entsorgt wird. Auf dem Markt gibt es viele Hersteller, die mittlerweile kompostierbare Kotbeutel anbieten und damit eine super Alternative darstellen, wie zum Beispiel "The Sustainable People".
  • Auch im Bereich Leinen und Halsbänder hat sich viel getan und es gibt immer mehr Hersteller, die nachhaltig hergestellte Leinen anbieten oder aus recycelbaren Materialien.
  • Nachhaltiges Hundespielzeug ohne Plastik kaufen. Es gibt auf dem Hundemarkt bereits viele plastikfreie Spielzeuge für Hunde. Schön ist immer ein naturbelassenes Spielzeug aus Holz, Taue oder aus biologisch abbaubarem Kautschuk oder Jute. Aber auch aus alten Klamotten lassen sich Zerrspielzeuge basteln oder ihr stellt euch selber einen Schnüffelteppich aus alten Stofffetzen zusammen, in dem der Hund seine Leckerlis suchen kann. Im Internet findet ihr viele Anregungen zum Thema Upcycling für Hunde.
  • Achte bei allen Textilprodukten auf eine Bio-Zertifizierung
  • Auto stehen lassen und zu Fuß los
  • Was fällt euch noch ein? 

Wenn du Lust hast, schreib mir doch gern deine Ideen. Würde mich darüber sehr freuen!

Ich hoffe, der Blog-Beitrag hat euch gefallen und ihr habt das ein oder andere aufgeschnappt.

Wichtig finde ich wie immer, niemand soll oder muss sein Leben komplett umkrempeln! Aber die kleinen Dinge können Großes bewirken, je mehr mitmachen. Eine zweite Erde scheint ja leider erstmal nirgendwo in Sicht ;-)

Herzlichst, 

Sandra

 

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